23. November 2022

VDFU empfängt Abgeordnete des Bundestags: Erster Parlamentarischer Round Table der Freizeitwirtschaft

Am gestrigen Dienstag lud der Verband Deutscher Freizeitparks und Freizeitunternehmen e.V. (VDFU) die Politik erstmals im neuen Format zum Dialog mit der Branche. Mehrere Bundestagsabgeordnete nutzten die Gelegenheit zum Austausch über aktuelle und zukünftige Herausforderungen beim „Ersten Parlamentarischer Round Table der Freizeitwirtschaft“ in Berlin. Der Fokus lag auf der enormen soziökonomischen Bedeutung von Freizeiteinrichtungen im ländlichen Raum – und natürlich, wie diese erhalten bleibt.

Frischer Wind wehte durch die altehrwürdigen Räume der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft. In einem modernen Format lud der VDFU Bundestagsabgeordnete zum Austausch mit der Branche im historischen Ambiente. Impulsvorträge und lockere Gesprächsrunden prägten die Zusammenkunft, Der Austausch wurde inspiriert von praktischen Einblicken.

Dr. Hans Reichhart berichtete als Landrat aus seinem Landkreis, der geprägt wird durch das ansässige LEGOLAND. Günzburg profitiert seit Jahren von dem sozioökonomischen Einfluss des Urlaubsressorts. Mit einem Durchschnittsalter von knapp 43 Jahren ist der Landkreis der jüngste in ganz Schwaben und hinsichtlich der geringen Arbeitslosenquote bundesweit führend, was maßgeblich auf die ansässige Freizeiteinrichtung zurückzuführen ist.

Freizeitparks und Freizeitunternehmen schaffen verlässlich Arbeit und Mehrwert. Gerade im ländlichen Raum sichern sie Arbeitsplätze und Einkommen und sorgen für touristische Entwicklung. Vor allem aber bereiten sie Menschen Freude.

Michael Donth, MdB

Aus Rust berichtete Lukas Scheub. Die Gemeinde um den Europa-Park, in der nur rund 4000 Menschen leben, ist heute eine Urlaubsdestination für Millionen Gäste. Die ganze Region profitiert vom kontinuierlich steigenden Tourismus, der durch die kürzlich eröffnete Wasserwelt Rulantica, die zu den größten Erlebnisbädern in ganz Europa zählt, einen weiteren Schub erhalten hat.

Doch während zwei Hände nicht mehr ausreichen, um im Europa-Park allein die Achterbahnen zu zählen, setzt nur die Hälfte der großen Freizeiteinrichtungen in Deutschland überhaupt auf Fahrgeschäfte. Familienunternehmerin Josephine Winkels-Tebartz van Elst, die gemeinsam mit ihrem Mann das "Irrland" aufgebaut hat, gab exemplarisch Einblick in einen typischen Freizeitpark im ländlichen Raum, der aktives Spielen und hohen Erholungswert kombiniert.

Welche wirtschaftliche Bedeutung die Mitglieder des VDFU haben, der mittlerweile 110 der größten und beliebtesten Freizeiteinrichtungen Deutschlands vertritt, wurde schnell deutlich. Mit über 50 Millionen Besuchern jährlich und 4,5 Millionen Übernachtungen allein in den parkeigenen Unterkünften stehen sie für rund 150.000 direkt und indirekt Beschäftigte.

„Freizeitparks sind ein echter Wirtschaftsfaktor“, stellte Gitta Connemann, Mitglied des Deutschen Bundestags, anerkennend fest. Die Bundesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion folgte gemeinsam mit fast 20 Abgeordneten des Deutschen Bundestags der Einladung des Branchenverbands. „Vor allem sind sie ein Ziel für die ganze Familie - vom Erlebnispark mit Achterbahnen und Fahrgeschäften bis hin zu Riesenlabyrinth und Abenteuerspielplätzen. Wohnortnah, familiär und bezahlbar., ergänzte Connemann.

Der Tourismus in Deutschland trägt heute mehr Anteil an der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung als der Maschinenbau, der zu den Schlüsselindustrien des Landes zählt. Mit der Freizeitwirtschaft, die daran maßgeblichen Anteil trägt, sind allerdings auch die Herausforderungen gewachsen. Hohe Energiepreise und weitere Auswirkungen des Angriffskrieges auf die Ukraine kommen erschwerend hinzu.

Mit der Branche gewachsen, sind auch der VDFU, die Herausforderungen und damit der Bedarf des direkten Austauschs mit der Politik. Es gilt gemeinsam zu agieren, gegenseitiges Verständnis auf- und auszubauen.

Friedhelm Freiherr von Landsberg-Velen, Präsident VDFU e.V.

Für den VDFU ist die Veranstaltung daher nur der Auftakt einer Reihe von Zusammenkünften, die auf den direkten Dialog mit der Politik setzen. Profitieren soll nicht nur die Wirtschaft. Die Freizeitbranche hat ihre Bedeutung als Ventil, das soziale Anspannung auflösen kann, in Zeiten der Corona-Pandemie unlängst unter Beweis gestellt. Auch für den aufflammenden inländischen Tourismus, der zunehmend in seiner Bedeutung ansteigen wird, sind die Angebote essenziell. Ihr Bestand ist ein gesellschaftliches Anliegen.

21.02.2024

ANSPRECHPARTNER

Janek Schwedek

Kommunikation & Verbandsentwicklung