Branchentreff der Freizeitwirtschaft: Das VDFU-Winterforum 2022
Freizeitparks, Zoologische Gärten, Brandlands, Indoorattraktionen und noch so viel mehr: Die Freizeitwirtschaft bietet eine schillernde Auswahl an Erlebnissen. In Berlin kam die Branche nach coronabedingter Auszeit im Vorjahr nun über ihren Verband wieder zusammen. Am VDFU-Winterforum, in unmittelbarer Nähe zum Berliner Dom am Alexanderplatz, nahmen erstmals auch Mitglieder des Ausschusses für Tourismus des Bundestags teil.
Mitkommen, miterleben, mitgestalten – das Motto des Verband der Deutscher Freizeitparks und Freizeitunternehmen e.V. (VDFU) hatte in diesem Jahr besonderes Gewicht. Die Freizeit- und Tourismuswirtschaft zählt zu den von den Auswirkungen der Corona-Pandemie am stärksten betroffenen Wirtschaftszweigen.
Ungeachtet der dringlichen Themen in eigener Sache setze Verbandspräsident Friedhelm Freiherr von Landsberg-Velen unmittelbar zum Auftakt ein klares Zeichen. Der Geschäftsführer und Inhaber des Ferienzentrum Schloss Dankern im Emsland fand klare Worte hinsichtlich des russischen Angriffskrieges in der Ukraine, der „unfassbares Leid“ verursache und Europa und die ganze Welt in eine „ebenso tragische wie unvorstellbare und gefährliche Situation bringe.“
Der Verband nutzte die Veranstaltung rund um die jährliche Mitgliederversammlung, um konkrete Herausforderungen, die maßgeblich aus den Einschränkungen der Corona-Pandemie resultieren, anzugehen.Allein die im VDFU organisierten Betriebe machen die Branche unter Normalbedingungen mit jährlich weit über 40 Mio. Besuchern, mehr als 4,5 Mio. Übernachtungen und rund 110.000 direkten und indirekten Beschäftigten zu einem relevanten Wirtschaftsfaktor.
Zahlreiche Saisonkräfte waren durch die langen Schließzeiten in andere Branchen abgewandert. In der personalintensiven Freizeitwirtschaft ist die Deckung des Mitarbeiterbedarfs wesentlicher Erfolgsfaktor. Der Verband organisierte lösungsorientierte Vorträge und Arbeitsgruppen zum Thema. Zudem wurden Ergebnisse einer praxisorientierten wissenschaftlichen Untersuchung zum Arbeitsmarkt der Freizeit- und Tourismusbranche präsentiert.
Die Untersuchung wurde gestützt durch Fördermaßnahme „LIFT WISSEN“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Gefördert wurden erfolgversprechende Projekte, die zu Lösungen aktueller tourismuspolitischer Herausforderungen beitragen - insbesondere zur Bewältigung der Folgen
der Covid-19-Pandemie.
Der VDFU sieht sich hier in einer Schicksalsgemeinschaft innerhalb der Tourismuswirtschaft und intensiviert aktiv den Dialog mit anderen Verbänden. So zählte neben Vertretern des Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) oder des Bundesverband der Campingwirtschaft (BVCD) auch Norbert Kunz, Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverband (DTV) zu den Gästen der Veranstaltung. Der DTV als wichtigste politische Interessenvertretung des inländischen Tourismus und der VDFU als bedeutsamster Zusammenschluss von Unternehmen in der deutschen Freizeitparkbranche nutzen seit dem letzten Jahr auch gemeinsame Büroräumlichkeiten in Berlin.
Die Herausforderungen der Corona-Pandemie prägten auch das politische Podium. Als Mitglieder des Ausschusses für Tourismus des Bundestags standen Lena Werner (SPD), Reginald Hanke (FDP) und Stefan Schmidt (Bündnis 90/Die Grünen) den Teilnehmern der Veranstaltung Rede und Antwort.
Das VDFU-Winterforum bot auch dem wachsenden Geschäftsnetzwerk des Verbands in einer Hausmesse bei besonderem Blick auf den Berliner Dom eine langersehnte Plattform, um in persönlichen Kontakt mit Entscheidungsträgern der Freizeiteinrichtungen zu kommen. Exklusive Abendveranstaltungen, u.a. im Berliner Fernsehturm, rundeten das gelungene Event ab.
Der nächste Branchentreff des VDFU wird im September dieses Jahres im Freizeit-Land Geiselwind stattfinden.
Hinweis: Der VDFU verfolgte im Rahmen des Winterforums 2022 einen nachhaltigen Planungsansatz. So wurden Teilnehmende zur Anreise mit klimaschonenden Transportmitteln aufgerufen und alle Programmpunkte fanden in fußläufiger Distanz zum Tagungshotel statt. Auch wurde aktiv auf die Möglichkeit zur Kompensation der Co2-Emissionen über spezielle Partner hingewiesen. Während der Tagung wurde besonderer Wert auf regionale Produkte, regionale Dienstleister, sparsamen Umgang mit Ressourcen und die Vermeidung von Müll gelegt. Auf Give-aways wurde verzichtet. Der nachhaltige Ansatz konnte erfolgreich umgesetzt werden und fand bemerkenswert hohen Anklang bei allen Teilnehmenden und Gästen.